Dienstag, 17. Juni 2014

Tokyo Diary - Sayonara 日本

Donnerstag, 22.05.2014

Um 06:00 morgens stehe ich auf und packe meinen Koffer zu Ende.
Ich hätte ohnehin nicht länger schlafen können, die Angst, dass wir den Flug verpassen könnten ist einfach immer viel zu groß (wenn's nach mir ginge, würde ich am Abend vor Abflug schon zum Flughafen fahren und am Terminal übernachten, damit nix schiefgehen kann ^^).
Schwerenherzens machen wir uns zum letzten Mal auf den Weg zur Inaricho Station, von wo aus wir noch zwei Stationen bis nach Asakusa fahren (ich weiß, dass ich den Keisei Express auch von Ueno, das näher liegt, nehmen kann, aber ich bin ein Gewohnheitstier, und wenn ich das einmal so gemacht habe, dann mach ich das mein Leben lang so xD).
Zum letzten Mal müssen wir uns in der Station orientieren und die richtige Plattform finden.
Die Fahrt vergeht ziemlich schnell und ich bin traurig, auch wenn ich weiß, dass ich prinzipiell jederzeit wieder herkommen kann, ohne Visum, ich brauche "nur" das Geld für den Flug und dann hält mich eigentlich nichts mehr auf (naja, ein paar Euronen für Speis und Trank sowie ein kuscheliges Bettchen wären auch noch was :b).
Trotzdem ist es schwer, Japan wieder zu verlassen, nachdem man sich in dieser einen Woche so sehr verändert hat.
Haltet mich für verrückt, aber meine Persönlichkeit hatte einen Tritt in den Arsch (verzeiht meine fürchterliche Ausdrucksweise) schon seit Jahren dringend nötig, und den hab ich in Japan bekommen, auch wenn ich nur sehr kurz dort war - ich fühle mich wie neu, und auch meine Denkweisen sowie mein Verhalten anderen Menschen gegenüber haben sich verändert.

Bevor es zu den Gates geht, sehe ich das Schild wieder, das mich im Dezember traurig werden ließ.
Ja, Japan, wir sehen uns wieder, ganz bestimmt!



Den Start der Maschine will ich gar nicht wirklich mitbekommen, es fällt mir schwer, nicht ein paar kleine Tränchen zu verdrücken.
Der Flug verläuft ruhig, ich kann ziemlich viel schlafen und es gibt 2 Portionen Räucherlachs für mich (mein Freund mag wie ihr wisst keinen Fisch, wie schade xD) - ist doch schon mal was!
Leider haben wir fast eine Stunde Verspätung, und als unser Flugzeug landet, ist schon boarding time für den Anschlussflug nach München.
Und so schnell ist's vorbei mit dem guten Vorsatz, mich jetzt über Dinge, die ich nicht ändern kann, nicht mehr zu ärgern.
So 'ne asiatische innere Ruhe müsste man haben, wie schaffen die das bloß?
Ich werde weiter recherchieren und euch davon berichten.
Natürlich müssen wir auch noch mit einem Bus zum Gate fahren und die Leute vor uns scheinen im Gehen einzuschlafen und bleiben seelenruhig mitten am Weg stehen, um sich zu unterhalten - meine Laune ist im Keller, denn ich habe keine Lust, eine Nacht (auf Kosten der Airline) in Istanbul zu verbringen, da mein Freund als bulgarischer Staatsbürger ohne Visum nicht einmal den Flughafen verlassen dürfte.
Irgendwie schäme ich mich aber dafür, so zu denken, denn die Leute machen das ganz sicher nicht mit Absicht und können nicht wissen, dass wir es eilig haben.

Mit Müh und Not (und sogar noch einer halben Zigarette, juppie!) schaffen wir es rechtzeitig zum Gate, und bekommen zum ersten mal einen kräftigen Schlag ins Gesicht, als uns der türkische Flughafenangestelle unmotiviert anschnauzt.
Der letzte kurze Flug von Istanbul nach München verläuft gut, es gibt wieder 2 Portionen Räucherlachs für mich - hach, schön :P
In München werden wir von einem guten Freund abgeholt, der auf der deutschen Autobahn erstmal alles aus seinem Opel Insignia rausholt, und uns innerhalb von zwei Stunden in mein kleines Städtchen bringt :3
Um dem Jetlag keine Chance zu geben (und weil wir ohnehin hundemüde sind) fallen wir um Mitternacht ins Bett.
Trotz meines geliebten Kissens fühlt es sich nicht an wie mein Zuhause, und ich weiß, dass ich es in den nächsten Tagen und Wochen nicht leicht haben werde...



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