Freitag, 31. Oktober 2014

Horror Mythen

Was wäre an Halloween passender, als das Thema Horror?
Darum hab ich hier für euch ein paar japanische Horror Mythen zusammengefasst, die auch für uns Europäer ganz schön beängstigend sein können!

Kuchisake-onna 口裂け女 bedeutet so viel wie "Frau mit zerrissenem Mund".
Die Kuchisake-onna ist der Legende nach eine wunderschöne Frau mit wallendem, schwarzen Haar. Sie trägt einen Mundschutz um ihren zerschnittenen Mund zu verbergen und streift nachts weinend durch die Straßen. Jedem, dem sie begegnet, stellt sie die selbe Frage, "bin ich schön? (kirei desu?)". Antwortet der Gefragte mit "Ja", so nimmt sie ihren Mundschutz ab und fragt, ob sie auch jetzt noch schön sei (kore demo?). Lautet die Antwort erneut "Ja", so lässt sie einen gehen. Antwortet man jedoch mit "Nein", so entstellt sie das Gesicht ihres Gegenübers genau so wie ihr eigenes, und tötet ihn danach. Frauen sollen von ihr in eine weitere Kuchisake-onna verwandelt werden, Kinder soll sie in zwei Hälften schneiden oder grausam zu Tode quälen.
Der Mythos stammt vermutlich aus der Edo-Zeit, als ein wohlhabender und sehr eifersüchtiger Samurai seiner Angetrauten die Mundwinkel aufschnitt, und sie fragte, wer sie nun noch schön finden würde.

Aka Manto ist eine japanische urbane Legende in der es um einen Geist geht, der sein Unwesen auf Schultoiletten treibt. Der Geist erscheint in der Form eines gut aussehenden Mannes. Wenn man auf der Toilette sitzt, so kann es passieren, dass eine unheimliche Stimme fragt, ob man rotes oder blaues Toilettenpapier haben möchte. Sagt man, dass man rotes Papier möchte, so wird man aufgeschlitzt und die Kleidung färbt sich rot. Verlangt man blaues Papier, so wird man stranguliert, bis der ganze Kopf blau anläuft. Fragt man nach einer anderen Farbe, dann schmort man auf ewig in den Höllenfeuern. Die einzige richtige Antwort ist es zu sagen, dass man gar kein Papier möchte.

Teke Teke ist ein Mythos, der von dem Geist eines Schulmädchens handelt. Dieses Mädchen soll beim Sturz auf die Bahngleise vom herannahenden Zug an der Hüfte entzweit worden sein. Der Geist trägt meistens eine Säge oder eine Sense mit sich, und bewegt sich mit Hilfe der Ellenbogen vorwärts. Das Geräusch, das bei der Fortbewegung des losen Oberkörpers entsteht, soll sich wie "Teke Teke" anhören. Prinzipiell kann man dieser Gestalt immer nachts begegnen. Kann man nicht schnell genug davonlaufen, so schneidet der Geist des Mädchens einen in zwei Hälften.

Ein ähnlicher Mythos dreht sich um Kashima Reiko. Einem Mädchen sollen von einem Zug die Beine abgetrennt worden sein - seither treibt sie ihr Unwesen in Toilettenräumen. Sie fragt ihren Gegenüber nach dem Verbleib ihrer Beine. Gibt man die falsche Antwort, so trennt sie einem die Beine ab. Also ihr Lieben, solltet ihr diesem Wesen jemals begegnen, müsst ihr sagen, dass die Beine sich auf den Meishin Gleisen befinden. Wenn sie fragt, wer euch das erzählt hat, antwortet ihr mit "Kashima Reiko" - dann wird sie euch gehen lassen. Will sie dann auch noch ihren eigenen Namen wissen, und ihr solltet mit "Kashima Reiko" antworten, so wird sie euch ohne zu zögern attackieren. Die richtige Antwort ist "Mask Death Demon".


Montag, 27. Oktober 2014

Tomino's Hell

Na, habt ihr schon einmal etwas von "Tomino's Hell" gehört?

Tomino's Hell ist der Name eines Gedichtes, das im Jahre 1919 von Yomota Inuhiko in dem Band "The Heart is like a Rolling Stone" veröffentlicht wurde.
Man sagt, dass man diese Zeilen niemals, und unter gar keinen Umständen laut aussprechen darf.
Tut man das aber trotzdem, so muss man mit den Konsequenzen leben - denn grausame Dinge sollen einem widerfahren.
Es ist nicht bekannt, warum und wann sich dieses Gerücht verbreitet hat, aber in Japan ist die Sage allgegenwärtig, und niemand wagt es, das Gedicht laut vorzulesen.

Hier könnt ihr euch die japanische  Fassung anhören, ich habe euch darunter eine englische Übersetzung eingefügt.







Elder sister vomits blood,
younger sister’s breathing fire
while sweet little Tomino
just spits up the jewels.

All alone does Tomino
go falling into that hell,
a hell of utter darkness,
without even flowers.

Is Tomino’s big sister
the one who whips him?
The purpose of the scourging
hangs dark in his mind.

Lashing and thrashing him, ah!
But never quite shattering.
One sure path to Avici,
the eternal hell.

Into that blackest of hells
guide him now, I pray—
to the golden sheep,
to the nightingale.

How much did he put
in that leather pouch
to prepare for his trek to
the eternal hell?

Spring is coming
to the valley, to the wood,
to the spiraling chasms
of the blackest hell.

The nightingale in her cage,
the sheep aboard the wagon,
and tears well up in the eyes
of sweet little Tomino.

Sing, o nightingale,
in the vast, misty forest—
he screams he only misses
his little sister.

His wailing desperation
echoes throughout hell—
a fox peony
opens its golden petals.

Down past the seven mountains
and seven rivers of hell—
the solitary journey
of sweet little Tomino.

If in this hell they be found,
may they then come to me, please,
those sharp spikes of punishment
from Needle Mountain.

Not just on some empty whim
Is flesh pierced with blood-red pins:
they serve as hellish signposts
for sweet little Tomino.

Mittwoch, 22. Oktober 2014

AKB48

Bunt, schrill & ultra kawaii
AKB48

eine weitere Kuriosität made in Japan




Jeder, der sich in seiner Freizeit mit Japan beschäftigt, oder sich viel auf YouTube aufhält, ist bestimmt schon einmal auf diese japanische Popgruppe gestoßen.
Bereits 2005 wurden die ersten Mädchen für diese Formation gecastet, und 20 davon durften sich sehr bald als ein Teil von AKB48 fühlen.
Nachdem die Band im Dezember 2005 zum ersten Mal an die Öffentlichkeit trat, wurden im Jahr darauf in Kooperation mit der Telefongesellschaft DoCoMo weitere Mädchen gecastet, um neben Gruppe A (mit 20 Mitgliedern) auch eine Gruppe K (18 Mitglieder) zu bilden.
Ein weiteres Jahr danach wurde AKB48 mit weiteren 16 Mädchen, die Gruppe B bildeten, komplettiert.
Das Konzept schlug in Asien ein wie eine Bombe, denn in den darauffolgenden Jahren wurden weitere ähnliche Gruppen wie zum Beispiel JKT48 (Jakarta 48) oder SNH48 (Shanghai 48) gebildet.
AKB48 bleibt jedoch bis heute die bekannteste und erhielt im Jahr 2010 sogar einen Eintrag ins Guinness-Buch der Rekorde.
AKB ist übrigens die Abkürzung für Akihabara, wo die Mädchen fast jeden Abend in ihrem eigenen Theater eine Show geben.

Aber was macht die Mädels eigentlich so besonders?
In Asien, gerade in Japan, wird alles vergöttert, das kawaii ist.
So auch AKB48, die vor allem in ihren Videos beweisen, wie verdammt kawaii (und heiß!) sie sein können.
Mit süßen Kostümen, kindlicher Tollpatschigkeit, perfekt trainierten Choreographien und kurzen Röcken kann man eigentlich über alles singen, und die Japaner werden in Massen mitsingen und reihenweise kollabieren.
Ich will die Japaner keinesfalls in einen Topf werfen, denn die Japaner, die ich kenne, finden die Band schrecklich.

Ich bin den Mädels immer recht skeptisch gegenüber gestanden, aber mittlerweile gefällt mir die Musik eigentlich ziemlich gut, und die Musikvideos sind so heiiiiiiß süüüüß ヾ(;☆ω☆)ノ

Sonntag, 12. Oktober 2014

Erdbeben 地震

Japan wäre nicht Japan, gäbe es nicht im Zusammenhang mit jedem großen und bedeutenden Ereignis einen Mythos oder Aberglauben. So auch beim Thema Erdbeben. Und hier kommt die Ursache für das Gerüttle - das liegt nämlich ganz sicher nicht an der geografischen Lage (naja, eigentlich doch, aber so wird die Geschichte nur noch spannender!) - sondern an Namazu 鯰 - dem riesigen Katzenfisch! Der lebt nämlich direkt unter Japan und wird von dem Gott Kashima mit einem Stein am Rücken gebändigt. Wenn Kashima aber mal ein Nickerchen macht (schäm dich was, und sowas schimpft sich Gott!) und nicht aufpasst, versucht Namazu sich zu befreien, und löst durch seine flinken Bewegungen ein Erdbeben aus. Dieser Mythos geht sogar so weit, dass eine Folge von Pokémon, in der ein Katzenfisch vorkommt, komplett gestrichen wurde, nachdem die Episode direkt nach einem Erdbeben ausgestrahlt werden sollte.


Wie wir alle wissen, befindet sich Japan in einer ungünstigen geografischen Lage, zumindest was die Naturkatastrophen anbelangt. Um die 1500 Erdbeben erschüttern den Inselstaat jährlich (diesem Kashima sollte man mal eine Kaffeemaschine schenken!). Bereits in der Grundschule werden die Kinder auf ein mögliches Erdbeben vorbereitet, indem es immer mal wieder Erdbeben Übungen gibt. Ohne zu Zögern verschwinden die Japaner dann unter ihren Tischen - denn sollte irgendwas von oben herabstürzen, schützt der Tisch den Kopf! So schrecklich ein Erdbeben für uns Europäer auch sein mag, in Japan steht das Gerüttel fast an der Tagesordnung, und solange es nicht mehr als Magnitude 5 auf der Richterskala erreicht, ist es auch nichts besonderes (also ich hab mir schon bei einem Pups von 3,2 in Wien fast in die Hosen gemacht!!!).


In Japan wird die Intensität eines Erdbebens übrigens nicht wie bei uns laut Richterskala angegeben. Die "japanische Skala" nennt sich JMA - HIER ein Wikipedia Artikel, der die unterschiedlichen Stärken gut veranschaulicht.



Montag, 6. Oktober 2014

Japanische Schilder #2

Es wird wieder mal Zeit für japanische Schilder, so als Lückenfüller, bis die nächsten Posts fertig sind (´◠ω◠`)
Einen weiteren Teil gibt es leider erst, wenn ich im kommenden Frühjahr wieder nach Japan reise :(


Na, wenn der schon so böse guckt, dann trau ich mich da wirklich nicht rein!


Mumin Werbung für Finnair in der U-Bahn. Hach, was sind das schöne Kindheitserinnerungen. Und in Japan bin ich zumindest nicht die Einzige, die das kennt!


Ein Katzen-Zahnarzt? Wahrscheinlich sind die Läden nur etwas unglücklich nebeneinander gesetzt worden, aber es würde mich nicht wundern, wenn es sowas in Japan gäbe.


Ja, und zwar so good for Souvenir, dass ich gleich ein paar Sailor Moon Plüschis gekauft habe :3
Aber wie soll man da auch widerstehen.


Da hat wohl jemand beim Kapitel Imperativ die Schule geschwänzt ;)


Mein Favorit. Diese Tasche habe ich auf der Takeshita Dori entdeckt und schnell ein heimliches Foto davon gemacht. Es waren mehrere Handtaschen und Rucksäcke mit sinnfreien englischen und deutschen Aufdrucken in dem Laden ausgestellt, aber der Spruch gefiel mir einfach am besten. 
Fashion Kriege, noch nicht zu Ende, nun sind alle.
So tiefgründig.



Ach, das ist aber schade, dabei muss ich ganz doll!
Aber danke für die Information.



Oh, vielen Dank für den netten Hinweis! Ich gehe besser nicht zu nah an die Gleise.