Freitag, 13. Juni 2014

Tokyo Diary - Akihitos Garten

Mittwoch, 21.05.2014

Unser letzter Tag in Tokyo bricht an und ich bin ziemlich wehmütig.
Die Zeit ist so schnell vergangen, ich will nicht mehr nach Hause.
Ich fühle mich so wohl in dieser Stadt, und das obwohl ich mit den meisten Leuten hier nicht einmal kommunizieren kann, aber manchmal genügt ein Lächeln.
Es fühlt sich an als wäre ich Zuhause, irgendwie.

Beim Blick aus dem Fenster habe ich zum ersten Mal seit vielen Tagen etwas zu meckern - es regnet, und zwar nicht nur ein bisschen, sondern so richtig.
An der Rezeption dürfen wir uns einen Regenschirm ausleihen, Problem gelöst! Oder?
Nein, denn der Regen hier (zumindest an diesem Tag) ist anders.
Es ist eine Art Sprühregen, und nach wenigen Metern sind wir bereits klitschnass.
Außerdem wehen ziemlich starke Windböen, sodass der Schirm sich permanent nach außen stülpt.
Bis wir ihn wieder repariert haben, sind wir ungeschützt und werden noch nasser.
Ja, bei dem Wetter hat man richtig Lust auf Sightseeing...
Wir streichen also vorerst den Tokyo Tower und den Kaiserpalast, sowie auch den Nezu Schrein von unserem Plan, und fahren nach Harajuku.
Doofe Idee, die Takeshita Dori ist auch mittwochs mehr als überfüllt, und da jeder einen Regenschirm trägt, ist es relativ schwierig, sich an den Leuten vorbeizuschlängeln.
Ich kaufe mir einen eigenen Regenschirm, da wir sonst einfach nicht durch die Einkaufsstraße kommen, und wir kämpfen uns durch, kaufen noch ein paar Kleinigkeiten, und fahren wieder.

Auch wenn der Regen noch immer nicht nachgelassen hat, beschließen wir, zum Kaiserpalast zu fahren.
Ich weiß nicht, warum wir uns gerade für diese Sehenswürdigkeit entschieden haben - vielleicht weil sie mehr oder weniger auf dem Weg liegt? Keine Ahnung.
Noch eine doofe Entscheidung, denn als wir an der Hanzomon Station aussteigen, macht nichts auch nur den Anschein von Kaiserpalast.
Wir laufen ein Stück durch den Regen und fragen schließlich einen Polizisten nach dem Weg.
"Do you want to enter the palace?"
Ganz aus dem Häuschen sage ich natürlich ja!
2006 haben wir den Palast nur von außen gesehen und dass man da auch rein kann, war mir völlig neu.
Er erklärt uns den Weg und wir laufen etwa eine halbe Stunde in die selbe Richtung, bis wir einen Eingang erreichen, der zur Anlage des Palastes zu führen scheint.
Mein Regenschirm ist mittlerweile schon ziemlich im Eimer, er stülpt sich alle fünf Minuten um und ist mir eigentlich einfach nur im Weg.

Freier Eintritt!
Ja dann nix wie rein!
Nach einer viertel Stunde wird uns aber klar, dass wir hier nicht annähernd an den Kaiserpalast rankommen, ist ja auch irgendwie logisch, ich weiß auch nicht, was ich vorhin gedacht habe.
Wir befinden uns lediglich in der riesigen Gartenanlage - aber gut, vielleicht kommt man ja trotzdem irgendwie zu dem Punkt, an dem wir 2006 ein paar Fotos von dem Palast geschossen haben.
Nach einer halben Stunde verlassen wir den Park am anderen Ende und sind mittlerweile einfach nur angepisst.
Da der Rückweg zur U-Bahn Station zu lange dauern würde, gehen wir in die andere Richtung weiter, und hoffen, dass eine andere Station auf dem Weg liegt.
Nach nicht allzu langer Zeit kommt mir die Gegend bekannt vor und irgendwann stehen wir an dem Punkt, von dem aus man ein unglaublich kleines Stück des Palastes sehen kann.
Wie viel hab ich denn damals gezoomt, dass das so nahe aussah?!
Meine Laune hebt sich nicht mehr, der Ausblick ist eine Verarsche, ich will ins Hotel.
Da wären wir besser wo anders hingefahren - aber ich bin ja selbst daran schuld, ich wusste ja, dass der Palast nicht allzu spektakulär ist.
Komplett nass und mit gedrückter Stimmung machen wir uns auf den Weg zurück - und treffen auf die Station Sakuradamon der Yurakucho Line.
Nach einem umständlichen Weg mit der U-Bahn kommen wir nach einer Stunde im Hotel an.
Kein wirklich schöner letzter Tag in Tokyo, aber so fällt es mir leichter, Abschied zu nehmen.
Am Abend kaufen wir noch für umgerechnet 30 Euro Chips & so weiter im Konbini, alles muss mit nach Hause.
Ein letzter Spaziergang durch die Straßen von Ueno - und um Rammstein zitieren zu dürfen: "mein Herz brennt".











die Bäume *o*


das kleine Stück, das man sehen kann...


1 Kommentar:

  1. Die Bilder sehen wirklich unglaublich schön aus, da bekommt man doch glatt fernweh :)

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