Donnerstag, 6. März 2014

Erste Impressionen

Freitag, 06. Dezember 2013

Ich bin nun also im Hostel angekommen und darf zu meiner großen Überraschung wirklich sofort einchecken.
Das Zimmer, in dem 6 Betten stehen, ist noch abgedunkelt und es ist ziemlich heiß hier, ich versuche leise zu sein, da ein Mädchen schläft.
Die Gemeinschaftsdusche im ersten Stock ist erstaunlich sauber, das hätte ich nicht erwartet.
Nach dem Duschen geht es mir viel besser und ich gehe zurück in mein Zimmer, wo mich die Finnin Nenna, die nun wach ist, begrüßt.
Sie ist schon seit einem Monat hier in Tokyo und wir verabreden uns gleich für eine Zigarette und einen Kaffee auf der Raucherterrasse.
Sie erzählt mir viel über Tokyo und was sie hier macht, ich habe wirklich nicht gedacht, dass das mit dem Knüpfen von Kontakten so schnell geht.




Da das Wetter wunderschön und herbstlich ist, beschließe ich, doch nicht zu schlafen und mich gleich auf den Weg zum Senso-ji Tempel zu machen.
Es ist unvorstellbar, in Österreich bin ich mit Mütze und Handschuhen zum Flughafen gefahren und hier hat es Temperaturen von +15°C und die Blätter an den Bäumen sind bunt gefärbt.


 


Ich kämpfe mich durch die Nakamise Dori und will am liebsten alles kaufen was ich hier sehe.
Die Gerüche und Eindrücke kommen aus allen Richtungen, an diesem Stand gibt es Takoyaki (Tintenfischbällchen) und am nächsten kann man Zuckerwatte kaufen, hier gibt es Yukatas und einen Laden weiter soll ich Crepes probieren.
Unzählige Schlüsselanhänger und so viele niedliche Dinge, die eigentlich niemand braucht, springen mir ins Auge, aber aufgrund der vielen Touristen habe ich keine Lust, mich weiter hier durch zu drängeln.
Auf meinem Weg zurück ins Hostel halten mich ein paar japanische Kinder auf: "Hello Lady, we are Chiba elementary students, can we ask you some questions?"
Die waren bestimmt nicht älter als 8 oder so, unglaublich süß wie die mir voll schüchtern Fragen über Japan gestellt haben.

 


Zurück im Hostel werde ich mit einem freundlichen "Na, wie lange bleibste denn hier?" begrüßt.
Etwas verblüfft sehe ich den deutschen Mitarbeiter an und unterhalte mich ein wenig mit ihm.
Er lädt mich zur "end of the year party" heute Abend ein.
Das Sakura Hostel veranstaltet öfter solche "Parties", damit die Alleinreisenden schneller Anschluss finden - super Sache wie ich finde!
Auf der Raucherterrasse warte ich darauf, dass mein Freund sich bei mir meldet, denn er sollte zu dieser Zeit gerade auf dem Weg zur Arbeit sein.
Als er sich nach einiger Zeit immer noch nicht meldet, rufe ich ihn via LINE Messenger an und wer hätte das gedacht, er hat mal wieder verschlafen, und ich muss ihn nun sogar vom anderen Ende der Welt aus aufwecken, ja, so ist das :)
Auf der Party gibt es frisch gerolltes Sushi und andere japanische Köstlichkeiten, ich lerne auch meine andere Zimmerkollegin, Brittany aus Melbourne, kennen und wir tauschen uns über unsere Leidenschaft für Japan aus.
Nach einer Dose Asahi Bier und einem nächtlichen Spaziergang zum Senso-ji Tempel lege ich mich nach insgesamt 32 Stunden endlich total erschöpft ins Bett und kann schlafen.

Kuriosität #2
Japaner antworten grundsätzlich auf Englisch, auch wenn sie dieses nicht wirklich beherrschen.
Auf ein freundliches "arigatou gozaimasu" meinerseits, kommt von den Japanern immer ein "you're welcome" zurück. Ist ja logisch, der Gaijin ist nicht mit der Fähigkeit gesegnet, die komplexe japanische Sprache zu verstehen. Ich finde das wirklich ignorant, denn wenn Touristen mich auf Deutsch ansprechen, freue ich mich, dass die es versuchen und Interesse an meinem Land/meiner Sprache zeigen.

2 Kommentare:

  1. Kuriosität #2

    Wirklich? Davon habe ich damals aber nix gemerkt. Bei mir lief alles auf japanisch ab, egal wo ich war, selbst wenn man etwas auf englisch gefragt hatte, haha :'D
    Bei mir war die Kuriosität das nur ältere Menschen des Englisch mächtig waren. Während ein Bahnaufseher gar keine Ahnung von irgendwas hatte wurden wir an anderen Tagen von netten älteren Menschen angesprochen ob wir hilfe bräuchte.
    (Sehr traurig war auch das am Flughafen Englisch Mangelware war und das sage ich obwohl ich Englisch nicht mag und nicht ordentlich beherrsche, aber für das nötigste reicht es dann doch schon)

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Ich hab das jetzt aber schon wirklich oft gelesen, dass die Japaner einem auf Englisch antworten D: dann hattest du wohl Glück :) Das mit den alten Leuten ist mir auch aufgefallen, so gebrochen das Englisch auch sein mag, die sind auf mich zugekommen und haben gefragt, wonach ich suche :D
      Am Flughafen hatte ich das Glück, bei einer Japanerin einzuchecken, die Englisch konnte, als wäre sie ein Native! Das restliche Personal hat mich halt einfach nur angelächelt und sich verbeugt ^^ aber so sind sie halt, die Japaner :)

      Löschen