Erneut müssen wir früh aufstehen - denn heute geht es mit dem Shinkansen nach Hiroshima!
Unsere japanische Reiseleiterin Kyoko hat uns allen unsere Japan Rail Pässe ausgeteilt, mit denen können wir nun jeden Zug, jeden Shinkansen und jedes andere öffentliche Verkehrsmittel in ganz Japan nutzen.
Wir sind begeistert von diesen fortschrittlichen Hochgeschwindigkeitszügen - die Japaner verstehen einfach was von Technik.
Die Fahrt ist angenehm und ruhig, die Disziplin der Japaner in öffentlichen Verkehrsmitteln liegt in der Luft, undenkbar in Österreich.
Gleich nach unserer Ankunft begeben wir uns auf eine Fähre, die uns auf die wunderschöne Insel Miyajima bringen soll - das Highlight meiner Reise.
Nach einer Stunde kommen wir endlich an und ich bin den Tränen nahe, das rote Torii im Wasser zeigt sich in vollem Glanze, und alles ist noch viel schöner, als ich es mir jemals hätte erträumen können.
Miyajima gilt bereits seit frühhistorischer Zeit als heiliger Ort.
Die wohl größte Besonderheit sind die freilaufenden Rehe, die es vor allem auf Papier abgesehen haben! (laut unserer Reiseleiterin soll man seinen Pass sehr gut verstauen, denn es ist bereits vorgekommen, dass die Rehe die Reisepässe von Touristen geschnappt und gegessen haben)
Noch nie zuvor habe ich ein Reh gestreichelt, und hier laufen die auf einen zu als wäre man Futter!
Früher durfte es auf der Insel übrigens weder Geburten noch Todesfälle geben, da dies als unrein angesehen wurde.
Frauen dürfen Miyajima erst seit dem 20. Jahrhundert betreten - na Gott sei dank haben wir 2006!
Itsukushima Schrein |
Itsukushima Schrein - auf Pfeilern im Wasser gebaut |
Wir haben etwas Zeit, die Insel zu erkunden und Souvenirs zu kaufen.
Ich lasse wieder mal ein paar Bilder sprechen :)
die alten Gassen Miyajimas |
Pilgerweg auf den Gipfel des heiligen Berges Misen |
die Rehe und ich - mein Look war ja unschlagbar! |
alte No-Bühne |
Nachdem wir uns alle wieder versammelt haben, fahren wir zurück ans Festland.
Ohne eine Pause geht es weiter zum Friedenspark in Hiroshima, wo wir den bekannten Dom und einige Denkmäler besichtigen.
Die Geschichten sind so ergreifend, vor allem die, der Sadako Sasaki.
Bereits vor unserer Reise hatte ich das Buch "meine Schwester Sadako" gelesen - ich war eine der wenigen, die die Geschichte bereits kannten.
Das Buch möchte ich euch ganz nebenbei sehr ans Herz legen, es lohnt sich wirklich, es zu lesen.
Sadako lebte in Hiroshima und musste die Auswirkungen in Form von Krebs miterleben.
Im Krankenhaus faltete sie monatelang 1000 Kraniche aus jedem Schnipsel Papier, den sie ergattern konnte, denn laut einer alten japanischen Sage hat man dann einen Wunsch frei.
Das Ende lasse ich erstmal offen...
Im Krankenhaus faltete sie monatelang 1000 Kraniche aus jedem Schnipsel Papier, den sie ergattern konnte, denn laut einer alten japanischen Sage hat man dann einen Wunsch frei.
Das Ende lasse ich erstmal offen...
Jährlich kommen zum Gedenken viele Schulklassen nach Hiroshima und bringen ihre selbst gefalteten Kraniche zum Denkmal.
zerbombter Dom |
Denkmal für Sadako |
Origami Kraniche von japanischen Schulklassen |
Nachdem wir auch noch das Museum besuchen, ist die Stimmung sehr gedrückt.
Die Geschichten der Opfer sind einfach zu traurig.
Es sind verkohlte Brotboxen von Schulkindern ausgestellt, auch einige von Sadako gefaltene Kraniche kann man bestaunen.
Nach der ein oder anderen Träne machen uns alle schweigend auf den Weg zum Abendessen - heute gibt es Okonomiyaki!
Es sind verkohlte Brotboxen von Schulkindern ausgestellt, auch einige von Sadako gefaltene Kraniche kann man bestaunen.
Nach der ein oder anderen Träne machen uns alle schweigend auf den Weg zum Abendessen - heute gibt es Okonomiyaki!
Es besteht aus Kohl, Wasser, Mehl und Dashi, dazu kommen noch diverse Fleisch- oder Fischsorten, Eier - die Zutaten variieren von Region zu Region.
Shopping-Meile in Hiroshima |
die Zubereitung von Okonomiyaki |
das Endergebnis, jedoch noch ohne den Sirup, der darüber kommt |
Tag 5 - 18.07.2006
Heute geht es weiter nach Himeji, wo wir die Burg des weißen Reihers, Shirasagi-jo, besichtigen werden.
Leider habe ich nur noch wenige Erinnerungen, was diesen Tag betrifft, und laut meinen Aufzeichnungen ist auch nichts wirklich Aufregendes passiert, außer der Besichtigung der Burg.
Die Himeji-Burg galt früher als uneinnehmbar und wurde im zweiten Weltkrieg zwar bombardiert, jedoch nur wenig beschädigt.
Die Himeji-Burg galt früher als uneinnehmbar und wurde im zweiten Weltkrieg zwar bombardiert, jedoch nur wenig beschädigt.
verregneter Blick auf die wunderschöne Burg |
ich liebe diese Dächer! |
Koi Karpfen im Park vor der Burg |
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