Samstag, 31. Mai 2014

Tokyo Diary - Weirdos vs. Kimonos

Sonntag, 18.05.2014

Von der Rundreise habe ich immer noch in Erinnerung, dass der Sonntag der beste Tag sein soll, um Harajuku in seiner grenzenlosen Verrücktheit zu erleben - daher gibt es keine Diskussion darüber, welchen Stadtteil wir uns heute ansehen.
Zuvor fahren wir noch aus igendeinem Grund nach Shibuya, liegt ja am Weg, kann man nicht oft genug sehen.
Eine sehr gute Entscheidung, denn heute findet irgendein Fest statt.
Leider kann mir auch Reina nicht sagen, um was es sich da genau handelt, es ist aber wunderschön anzusehen.
Einige Straßen sind abgesperrt und hunderte, wenn nicht tausende Japaner führen in kleinen Grüppchen traditionelle Tänze zu japanischer Musik auf.
Ich bin so begeistert, dass ich das ganze Spektakel erstmal eine halbe Stunde lang filme und viele Fotos mache.
Es ist so schön zu sehen, dass in Japan sowohl alte als auch junge Leute an der Kultur interessiert sind, und gemeinsam solche Feste feiern - so etwas gibt es bei uns nicht, zumindest nicht so häufig, denn die Jugend hierzulande ist nicht wirklich an unserer Kultur interessiert, auch ich nicht - sehr schade eigentlich.
Umso schöner finde ich es, den Leuten hier einfach zuzusehen und mich von deren guter Laune anstecken zu lassen.







Nach einem Mango Frappuccino bei Starbucks (probiert den! Der ist so lecker!) fahren wir mit der Yamanote Line zur Harajuku Station.
Zuerst will ich in den Yoyogi Park, denn nach der Takeshita Dori werde ich zu kaputt für gemütliche Spaziergänge sein.
Irgendwie hab ich was verpasst, denn meiner Erinnerung nach sind sonntags doch immer Cosplayer auf der Brücke zum Park anzutreffen?!
Dass die da im Dezember bei 0°C nicht rumhocken verstehe ich, aber auch dieses Mal sehe ich niemanden - gibt es das mittlerweile nicht mehr? Klärt mich bitte auf wenn ihr bescheid wisst!

Mein Freund hat bereits nach den ersten Metern einen Faible für japanische Damen im Kimono entwickelt und bittet jede höflich und auf Japanisch um ein Foto, die meisten verstehen gar nicht warum.
Der Park ist so schön - trotz der vielen Touristen ist es erstaunlich ruhig und ich mache unzählige Fotos von den wunderschönen, alten Bäumen, die es Zuhause nicht gibt.
Auch diesmal beeindruckt mich der Meiji Schrein eher wenig, aber ich beobachte einfach die Leute, die in der riesigen Anlage herumspazieren.









random shot - betender Japaner



Nach etwa einer Stunde machen wir uns wieder auf den Rückweg - jetzt geht's auf die Takeshita Dori, where kawaiiness was born!
Ich finde kein Adjektiv, das dieser Straße gerecht wird, sowas kann man nicht in Worte fassen - es ist einfach zu einzigartig.
Zwar gibt es nur wenige Dinge, die ich persönlich dort kaufen würde bzw. kaufe, aber durch die Läden zu gehen und sich anzusehen, was es da alles so gibt, ist genial.
So viele freaky Leute, die mein Septum und/oder Tattoo kawaii finden, so viele Menschenmassen, die man gar nicht mehr als unangenehm empfindet, wenn man sich einmal mittendrin befindet.
Nach ein paar kleineren Einkäufen stoßen wir auf eine Döner Bude - mitten in Tokyo!
Ein westlich aussehender Typ, der in der Schlange steht, quatscht uns auf Englisch an und erzählt uns, dass er aus Deutschland kommt.
Der gute alte Döner - bringt alles was Deutsch spricht überall auf der Welt zusammen ;)
Wir unterhalten uns einige Zeit lang und gehen wieder getrennte Wege.

sieht aus, als hätte er die alle geraucht

Harajuku Station



die Takeshita Dori vom Body Line Shop aus gesehen



Nach drei Stunden auf der Takeshita Dori sind wir ziemlich fertig.
Ein paar Sachen hab ich dann doch gekauft, man kann halt einfach nicht widerstehen, wenn alles so niedlich und rosa ist.
Wenn mir dann auch noch ein Schild sagt, dass das ein tolles Souvenir wäre, dann hüpft es schon fast von selbst zur Kassa und wartet, bis ich bezahle.
Die Japaner wissen einfach, wie man Leute zum Kauf bewegt, und bei mir zieht deren Masche wohl wirklich ziemlich gut T__T





Wir gönnen uns noch einen Starbucks auf der Dachterrasse des Tokyu Plaza Omotesando und fahren zurück ins Hotel, um die ersten Postkarten zu schreiben.
Bereits jetzt weiß ich, dass dieses Mal alles anders ist...


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen