Da ich auch mal über anspruchvollere Themen posten möchte, gibt es heute einen Eintrag über den bekannten japanischen Künstler Katsushika Hokusai.
Für mein Abi habe ich damals eine Arbeit über japanische Kunst geschrieben, wo auch Hokusai vorkam, daher hab ich diesen Teil meiner Arbeit etwas überarbeitet und will ihn hier mit euch teilen.
Leben
Katsushika Hokusai wurde vermutlich am 31.
Oktober 1760 im damaligen Edo, dem heutigen Tokyo geboren. Er gilt auch heute
noch als einer der bedeutendsten Vertreter des japanischen Ukiyo-e (=Genre der
japanischen Malerei und Druckgrafik). Über seine Eltern sind keine
Informationen bekannt, man weiß aber, dass er im Alter von drei Jahren von
einem Spiegelmacher am Hof des Shogun, Nakajima Ise, adoptiert wurde. In seiner
mit 73 Jahren verfassten Autobiographie schreibt er, dass er mit fünf Jahren
damit begonnen hat, zu zeichnen. Leben
Bis zu seinem 18. Lebensjahr hat er schon viele
Erfahrungen im Holzschnitt gesammelt. Daraufhin beginnt er, in einer Werkstatt
des Ukiyo-e Meisters Katsukawa Shunsho, ein Maler von Farbholzschnitten, zu
arbeiten. Nach einem Jahr veröffentlicht er bereits einige seiner Arbeiten,
wie zum Beispiel Schauspielerportraits, die er unter einem veränderten Namen
seines Meisters, Katsukawa Shunro, erscheinen lässt. Die Besonderheit an diesen
Schauspielerportraits ist, dass er den gezeichneten Personen viele verschiedene
Gesichtsausdrücke verleiht. Neben der Kunst beschäftigt er sich außerdem mit
Literatur. Er schreibt volkstümliche Romane, sein erstes Buch mit eigenen
Bildern erscheint 1782. Als Shunsho 1793 verstirbt, wird Hokusai vermutlich aufgrund
von Verbindungen zu anderen Schulen von dessen Werkstatt ausgeschlossen, behält
jedoch seinem Meister zu Ehren noch für ein Jahr den Namen Shunro. Im selben
Jahr verstirbt auch seine erste Frau, die ihn somit mit zwei Töchtern und einem
Sohn zurücklässt.
Nach Shunshos Tod wandert Hokusai durch ganz
Japan, wechselt bis zu 30 Mal seinen Namen und auch häufig seine Lehrer und
Schulen. Er wohnt in etwa 90 verschiedenen Orten und versucht, durch die
ständig wechselnden Lehrer, seine Kunst zu perfektionieren. Erst mit 38 Jahren
beginnt Hokusai, selbst Lehrer für Holzschnitte und Zeichenkunst zu werden, und
eigene Schüler zu unterrichten. Damals arbeitet er unter dem Namen Katsushika
Hokusai, unter dem er bis heute bekannt ist. Im Jahre 1797 heiratet er seine
zweite Frau, welche im Jahre 1812 stirbt. Durch die sich ständig
verschlechternde wirtschaftliche Situation in Japan, ist es fast unmöglich für
Hokusai, einen Arbeitsplatz zu finden. So ist er gezwungen, seine Bilder auf
der Straße zu verkaufen. Gleich darauf beginnt in Japan eine Phase der staatlichen
Zensur, somit kann er nur noch bestellte Werke für wohlhabende Kunden
zeichnen. Im Alter von 89 Jahren stirbt Hokusai am 10. Mai 1849 in Asakusa.
Werk
Hokusai beschäftigte sich mit vielen
verschiedenen Stilrichtungen. Bis zu dem
Zeitpunkt, an dem er mit seiner Kunst Geld verdiente, lebte er in ärmlichen
Verhältnissen. Jedoch bevorzugte er auch nach dem Verkauf seiner Werke ein
einfaches Leben. Er beschäftigte sich mit allen Formen des Holzschnittes und
der Malerei. Seine Motive erstreckten sich von kämpfenden Samurai bis zu
erotischen Szenen, jedoch stellte er in seinen berühmtesten Bildern zum
Großteil Landschaften und die Natur dar. Seine in etwa 15 Bänden
veröffentlichten Skizzen, auch Hokusai-Manga genannt, bildeten die Anfänge der
heutigen Manga-Comics. Im Gegensatz zu den heutigen Mangas stellten seine
Skizzen keine zusammenhängenden Geschichten dar, sondern waren lediglich
Momentaufnahmen der japanischen Gesellschaft und Kultur in der Edo-Zeit.
Die große Welle vor Kanagawa |
Sein gesamtes Leben lang war Hokusai damit
beschäftigt, sich künstlerisch weiterzuentwickeln. Auf seinem Sterbebett soll
er folgendes gesagt haben: „Hätte der Himmel mir weitere 5 Jahre geschenkt,
wäre ich ein großer Maler geworden.“
Einfluss auf die europäische Kunst
Da Japan sich seit Anfang des 17. Jahrhunderts
gegenüber den restlichen Ländern der Welt isoliert hatte, erlangten die Werke
von Hokusai damals nur in seiner Heimat Ansehen. Das einzige Land, das mit
Japan Handel betreiben durfte, waren die Niederlande. So gelangten einige
seiner Werke nach Europa, und wurden wenige
Jahre später zur Inspiration von Künstlern wie Vincent van Gogh, Egon Schiele,
Gustav Klimt und Paul Gauguin und beeinflussten den Jugendstil, sowie die
Jugendstil-Grafik.
Bildquellen:
http://www.wikipaintings.org/en/katsushika-hokusai/portrait-of-chino-hyogo-seated-at-his-writing-deskhttp://www.seniorweb.ch/type/blog/2011-05-22-die-grosse-welle-vor-kanagawa
http://www.wikipaintings.org/en/katsushika-hokusai/nakahara-in-the-sagami-province
Hokusai studierte übrigens neben japanischen Werken auch europäische Malerei und war besonders von der linearen Perspektive der niederländischen Kunst inspiriert. Dies äußert sich in dem Kunstdruck in der niedrigen Horizontlinie. Zudem kommt der europäische Einfluss auch durch die Verwendung von „Preußischblau“, einer damals auf dem Kontinent recht beliebten Farbe, zum Ausdruck.
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